Jedes 10. Kind leidet an Legasthenie
Linz - Rechtschreibung ist schwierig. Besonders betroffen sind aber jene Schüler und Schülerinnen, die an Legasthenie leiden.
Rund zehn Prozent der Schulpflichtigen zwischen sieben und 14 Jahren sind davon betroffen, wie
am Freitag anließlich einer Enquete in Linz festgehalten wurde. Auf dem Markt für Therapieangebote tummeln sich
auch unseriöse Anbieter, warnte dabei der Schweizer Psychologe Hans Grissemann.
Alleine in Oberssterreich gibt es nach Schätzungen von Experten 12.000 Kinder, die an der Lese- und
Rechtschreibschwäche leiden. Die Folgen seien häufig soziale Ausgrenzung, Unlust am Schulbesuch und
Schuldgefühle bei den Eltern. Mit modernen Therapien sei jedoch bei den Betroffnen eine Leistungssteigerung um
durchschnittlich 50 Prozent zu erreichen. Da allerdings eine Vielzahl von teils esoterisch angehauchten Angeboten
den Markt unübersichtlich machen, sollten sich Eltern genau über die Anbieter informieren, wurde gewarnt.
Grissemann, Doyen der deutschsprachigen Legasthenieforschung, kritisierte aber auch die mangelnde Ausbildung
der Lehrkräfte, die mit dem Problem teils überfordert seien. (moe)
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