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Schüler-Mediatoren gegen Gewaltausbrüche


Frankfurt/Main - Schüler müssen lernen, ihre Streitigkeiten untereinander friedlich zu regeln. Die so genannte Mediatorenausbildung in deutschen Schulen soll ihnen dabei helfen - ähnliche Programme laufen auch in Österreich.

Das Programm sieht vor, einige Schüler zu "Konfliktlotsen" auszubilden. An sie können sich Jugendliche wenden, die mit Mitschülern im Clinch liegen. Der Mediator soll vermitteln, ohne Partei zu ergreifen, und einen "Friedensvertrag" zustande bringen. Die deutsche Anwältin Sabine Hufschmidt hält dies für eine Chance, Gewaltausbrüche zu verhüten.

Der Berliner Erziehungswissenschafter Hans Merkens ist skeptisch. Es könne der falsche Eindruck entstehen, dass Gewalt gänzlich zu vermeiden ist: "Aber das Leben ist nun mal nicht gewaltfrei. Das müssen auch Schüler lernen. Während der Pubertät sind Prügeleien normal."

Wie Merkens warnen auch Forscher der Uni Bielefeld davor, das Gewaltproblem aufzubauschen: Befragungen hätten gezeigt, dass von einer "Gewaltexplosion" keine Rede sein könne. Auf dem Schulhof dominierten nicht Vandalismus und Waffen, sondern "psychische Gewalt" wie Hänseleien.

Merkens ergänzt: Auch die soziale Kontrolle durch die Gemeinschaft lasse nach, "immer weniger Schüler mischen sich noch zugunsten Schwächerer ein".

© DER STANDARD

 

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