Megatrend SMS
Umfrage: Grüße, Terminabsprachen und Flirt als Hauptgründe
Hamburg - Mehr als die Hälfte aller jugendlichen Handybesitzer
verschickt mehrmals täglich SMS-Nachrichten. Die meisten Mails
dienen als Gruß an Freunde (52 %), 51 Prozent wollen "einfach
Spaß" haben. Terminabsprachen (50 %) und Informationsaustausch
(47 %) werden als weitere Gründe aufgeführt. Das ergab eine Umfrage
des Marktforschungsinstituts EARS and EYES WebResearch unter 470
Handy-Besitzern zwischen 14 und 49 Jahren.
Demnach versendet knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent)
mehrmals täglich Kurznachrichten von Handy zu Handy. In der Gruppe
der 14 bis 19-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei fast der
Hälfte (46 %). Nur 15 Prozent der Handy-Besitzer verschicken keine
SMS-Mails. Von den aktiven SMSlern nutzen 33 Prozent den Dienst
für Liebesgrüße an den Partner und 15 % zum Flirten. Dabei sind
es mit 39 Prozent vor allem Frauen, die ihrem Partner kleine Liebesgrüße
zukommen lassen. Immerhin vier Prozent nutzen das Handy, um bei
Klassenarbeiten zu schummeln. http://www.earsandeyes.net
Megatrend SMS kann zum teuren Megaspaß werden
Es ist der Megatrend, ob im Restaurant, ob im Restaurant, in der
Straßenbahn oder auch beim Heurigen - ein kurzes Klingeln, ein
leises Piepsen: "Kurzmitteilung eingelangt". Das Verschicken von
Textnachrichten per Handy, kurz SMS (Short Message Service) genannt,
ist zum Renner geworden. Die drei Netzbetreiber verzeichnen gigantische
Zuwächse.
"Das Versenden von SMS - Nachrichten ist explodiert, bestätigt
Mobilkom-Sprecher Martin Brendl. Im vergangenen Jahr verglichen
mit 1998 um 800 Prozent. Etwa 2,5 Millionen Mal pro Tag piepst
es in österreichischen Handys. Tendenz stark steigend. Ausschlaggebend
dafür sind erstens die Informationsdienste, mit denen Kunden mit
Schlagzeilen, Nachrichten, Wetter etc. versorgt werden. Zweitens
kommen immer wieder neue Services auf den Markt, wie bei A1 die
SMSGame World, bei der man mitspielt, indem man SMS verschickt.
Drittens ist das SMS eine diskrete Form der Benachrichtigung.
Wer in einer Sitzung ungestört bleiben will, lässt sich via SMS
informieren.
Doch für den Megatrend wollen die Netzbetreiber kassieren, wodurch
vor allem jugendliche Handy-User mit ungewollt hohen Telefonrechnungen
konfrontiert werden. Paradebeispiel ist eine 13-Jährige, deren
Rechnung aufgrund Hunderter SMS-Nachrichten ganze 41 Seiten lang
war. Für das Versenden einer Textnachricht verrechnen die Netzbetreiber
1 bis 3 Schilling bei Vertragskunden und 3 bis 3,60 Schilling
bei Wertkarten-Handy-Besitzern. Zu der letzten Gruppe gehören
allerdings viele Jugendliche. Verschickt ein B-Free-Kunde 15 SMS,
so fallen bereits 54 Schilling an, bei klax.max und TakeOne 45
Schilling. In einigen europäischen Ländern wurden die SMS-Gebühren
bereits drastisch gesenkt. Wann dieser Trend nach Österreich kommen
wird, ist noch unklar.
Zu einer ungewollt hohen Telefonrechnung kommen auch jene A1-Kunden,
die auf ihrem Handy den SMS-Sendebericht aktiviert haben. Für
jeden Bericht "SMS übertragen" werden dem Handy-Besitzer die Kosten
einer SMS verrechnet. Das sind bei den Freizeittarifen 3, in den
Business-Tarifen 1,90 S und bei B-Free gar 3,60 S. Bei max.mobil
und One werden für Empfangsbestätigungen keine Gebühren eingehoben.
Der Sendebericht kann unter "Einstellungen" deaktiviert werden.
Aufpassen heißt es im Ausland. Je nach Roamingvertrag verrechnen
Betreiber für das Versenden und Empfangen von SMS entweder gar
nichts (Australien) oder bis zu 10 S (Andorra).
© Pressetext austria, Kurier