Starke Kinder werden nicht süchtig
Vorsorge-Kampagne im Herbst fortgesetzt
Bregenz - Die Kampagne "Kinder stark machen, stark statt süchtig", für die das Land
Vorarlberg den ersten Österreichischen Gesundheitspreis erhielt, wird im Herbst
fortgesetzt. Nach der Aufklärung durch Experten soll nun
die Motivation zur Suchtvorsorge im Alltag folgen. Die einfache Formel:
Starke Kinder werden nicht süchtig. Die Schwierigkeit im Alltag: Kinder, die nein
sagen, sind nicht unbedingt erwünscht.
Die Zielsetzung von Teil eins des Suchtvorsorge-Programmes, die
Aufklärung über die Notwendigkeit der frühzeitigen Prävention, wurde, so Landesstatthalter Hans-Peter Bischof,
"eindeutig erreicht". Eine Evaluierungsstudie ermittelte breite Zustimmung: 97 Prozent der
Bevölkerung sind für die frühe Vorsorge, 86 Prozent fühlen sich informiert und kompetent genug, selbst einen aktiven
Beitrag zur Suchtvorsorge leisten zu können, 76 Prozent wissen, wo sie Informationen kriegen.
Unter dem Titel "Kinder stark machen" startet nun im Herbst Teil zwei
der Kampagne. Bewusst wird nun auf den Zusatz "stark statt süchtig" verzichtet. Hans-Peter Bischof: "Wir wollen
vermitteln, dass es viel mehr um Gesundheitsförderung als um Suchtabwehr geht." Das Ziel der Kampagne,
die sich vor allem an Eltern und PädagogInnen richtet: Kinder sollen sich zu Persönlichkeiten entwickeln
können, die - so Bischof - "zu stark sind für die Sucht".
Mit der Kampagne will Bischof "die Menschen zur Eigeninitiative, zur
aktiven Suchtvorsorge bewegen". Gute Ideen werden über den Sozialfonds mit bis zu 10.000 Schilling unterstützt.
Insgesamt steht für "Kinder stark machen" eine Million Schilling zur Verfügung. 70 Projekte wurden bereits eingereicht.
Das Spektrum reicht von der Baby-Massage bis zum Bergabenteuer. Beratung und Projektbegleitung
übernimmt Supro, die Werkstatt für Suchtprophylaxe in Dornbirn, [TEL] 05572/55155. (jub)
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